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Gefährliche Körperverletzung (§ 224 StGB): Strafverteidigung in Bielefeld

Gefährliche Körperverletzung: Was Sie über § 224 StGB wissen sollten

Die gefährliche Körperverletzung gemäß § 224 StGB ist eine qualifizierte Form der Körperverletzung und wird mit erheblichen Freiheitsstrafen geahndet. In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wichtige zu den Voraussetzungen, den möglichen Strafen und wie Sie sich als Beschuldigter rechtlich verteidigen können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Definition: Gefährliche Körperverletzung ist eine verschärfte Form der vorsätzlichen Körperverletzung (§ 223 StGB).
  • Voraussetzungen: Die Tat wird durch den Einsatz von gefährlichen Mitteln oder Methoden qualifiziert.
  • Strafen: Freiheitsstrafen von sechs Monaten bis zu zehn Jahren, in minder schweren Fällen ab drei Monaten.
  • Pflichtverteidigung: Bei bestimmten Voraussetzungen wird ein Pflichtverteidiger bestellt.

Was Sie wissen sollten

Voraussetzungen für die gefährliche Körperverletzung

Eine gefährliche Körperverletzung liegt vor, wenn eine Körperverletzung gemäß § 223 StGB unter bestimmten qualifizierenden Umständen begangen wird. Dazu zählen:

 

Beibringung von Gift oder anderen gesundheitsschädlichen Stoffen

  • Definition: Substanzen, die durch chemische, physikalische oder biologische Wirkung die Gesundheit schädigen können, z. B. Gift, Säure oder HIV-Infektion.
  • Praxisbeispiel: Wissentliches Übertragen von HIV durch ungeschützten Geschlechtsverkehr.

Verwendung von Waffen oder gefährlichen Werkzeugen

  • Definition: Alles, was dazu geeignet ist, erhebliche Verletzungen zu verursachen, z. B. Messer, Elektroschocker, oder sogar ein großer Hund.
  • Wichtig: Auch Alltagsgegenstände können als gefährliche Werkzeuge eingestuft werden, je nach Einsatzart.

 Hinterlistiger Überfall

  • Definition: Ein plötzlicher Angriff, bei dem das Opfer keine Verteidigungsmöglichkeit hat.
  • Merkmal: Der Täter versteckt seine Absicht planmäßig, um die Verletzung zu erleichtern.

Gemeinschaftliche Begehung

  • Definition: Mindestens zwei Täter wirken bewusst zusammen und treten dem Opfer gegenüber.
  • Besonderheit: Es muss eine konkrete Zusammenarbeit am Tatort nachweisbar sein.

 

Das Leben gefährdende Behandlung

  • Definition: Eine Handlung, die objektiv dazu geeignet ist, das Leben des Opfers zu gefährden.
  • Beispiel: Würgen, Schläge gegen den Kopf oder Einsatz von brennenden Flüssigkeiten.

Strafe und rechtliche Folgen

Die gefährliche Körperverletzung wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft. In minder schweren Fällen beträgt die Strafe drei Monate bis fünf Jahre.

Faktoren, die die Strafe beeinflussen

  • Schwere der Verletzungen: Physische und psychische Folgen beim Opfer spielen eine Rolle.
  • Ersttäter: Bei positiver Sozialprognose ist eine Bewährungsstrafe möglich.
  • Minder schwere Fälle: Wenn die Tat weniger gravierend ist, kann der Strafrahmen reduziert werden.

Pflichtverteidigung

  • Wann nötig?
    • Wenn der Beschuldigte in Untersuchungshaft sitzt.
    • Wenn eine Freiheitsstrafe von über einem Jahr droht.
    • Wenn im Einzelfall § 140 StGB greift
  • Wie erfolgt die Bestellung?
    • Das Gericht informiert den Beschuldigten über die Möglichkeit, einen Pflichtverteidiger zu benennen.
    • Achtung: Sie sollen (üblich) innerhalb einer Woche einen Pflichtverteidiger nennen. Tun Sie dies nicht, wird ihnen ein Ihn unbekannter Anwalt als Pflichtverteidiger bestellt.

Was Sie jetzt tun sollten

Wurde Ihnen eine gefährliche Körperverletzung gemäß § 224 StGB vorgeworfen? Bleiben Sie ruhig und vermeiden Sie voreilige Aussagen. Als Strafverteidiger mit Schwerpunkt im Strafrecht stehe ich Ihnen zur Seite. Gemeinsam analysieren wir die Beweise und entwickeln eine starke Verteidigungsstrategie.

 

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